Hühnerhaltung im Garten
Einführung :
Hühner haben, wie alle Tiere, das Recht auf eine artgerechte Haltung
und somit gewisse Ansprüche denen wir nachkommen sollten.
Generell ist das Halten von Hühnern im Garten nicht schwer, man muss
es nur etwas planen und regelmäßige Tätigkeiten durchführen.
Hühner werden aus sehr unterschiedlichen Gründen gehalten. Zum Teil
als Nutztier für die Versorgung mit Eiern und Fleisch, als Hobby oder in
der professionellen Nutzung im Gewerbe.
Ich möchte Euch die Hühnerhaltung als Hobby, also nicht aus
beruflichen Gründen näher bringen. Allen Interessierten soll ein erster
Überblick und einige Entscheidungshilfen gegeben werden. Ergänzend
werden natürlich besonders auch praktische Tipps und Trick
angeboten.
Eine Frage der Zielsetzung...
Um möglichst viel Freude an dem neuen Hobby zu finden, ist es wichtig
als erstes die persönlichen Ziele fest zu setzen. Dafür sollte man zwei
wesentliche Fragen ehrlich beantworten, da es sich um Lebewesen
handelt.
1.Kann ich mich ausreichend um die Hühner
kümmern?
Morgens und abends ist nach den Hühnern zu schauen, sie benötigen
frisches Futter und Wasser, man muss sie morgens aus dem Stall
heraus lassen und abends wieder in den Stall sperren, die Eier aus den
Nestern nehmen und den Kot vom Kotbrett oder aus dem Kotkasten
entfernen. Mit 10-15 Minuten Aufwand an einem normalen Tag sind die
Tiere grundsätzlich versorgt. Es fallen jedoch ab und zu weitere
Tätigkeiten mit einem höheren Zeitaufwand an, dies ist jedoch nicht
die Regel.
Es ist wichtig, dass man diese Zeit regelmäßig aufbringen kann. Wenn
dies nicht möglich ist, braucht man jemanden, der einem hilft oder man
kauft sich technische Hilfsmittel zur Unterstützung. Einmal pro Tag ist
auf jeden Fall zu prüfen, ob alles in Ordnung ist.
2.Ist mein Umfeld für die Hühnerhaltung geeignet?
Alle die über einen großen Garten auf dem Land verfügen, können sich
glücklich schätzen. Hier wird sich in jedem Fall ein schöner Platz fürdie eigenen Hühner finden. Für alle mit kleinerem Garten oder in dichter
besiedeltem Gebiet, gestaltet sich dies eventuell etwas schwieriger.
Können diese beiden Fragen mit Ja beantwortet werden, wird der Rest
relativ einfach.
Die Nachbarschaft
Im Sinne einer guten Nachbarschaft, und um einen Streit von Anfang
an zu vermeiden, ist es sinnvoll sich vorher mit ihnen zusammen zu
setzen und zu klären, wie diese zu Eurem Vorhaben stehen. Wenige
Tiere ohne Hahn sollten generell kein Problem darstellen. Eine frühe
Einbindung in die eigenen Pläne wirkt vorbeugend.
Für ein lärmempfindliches Umfeld kann ein schalldichter Hühnerstall
errichtet werden, in dem der Hahn früh morgens krähen kann, ohne den
Schlaf des Nachbarn oder auch den eigenen Schlaf zu stören.
Auch für das Krähen des Hahns lassen sich Lösungen finden. Zwischen
19:00 Uhr und 8:00 Uhr sollte er im Stall sein. Wenn dieser gut isoliert
ist, dämmt das nicht nur den Hahnenschrei, sondern hilft auch den
Hühnern die kalte Jahreszeit gut zu überstehen. Wenn dies alles geklärt
ist, geht es an die Planung. Eine sorgfältige Planung ist besonders
wichtig, da Baufehler meist nur sehr schwierig wieder zu beheben sind.
Man wird den Stall ja einige Jahre benutzen und will sich nicht immer
wieder über seine Fehler ärgern
TIPP: Ab und zu mal eine Schachtel Eier für die Nachbarn, hilft auch oft
um sie ein wenig zu besänftigen.
Platzbedarf, Auslauf und Stall
Hühner sind anspruchslos, aber Platz lieben alle Tiere.
Für den Platzbedarf sind zwei Faktoren von Bedeutung, zum einen ist es
die Hühnerrasse die man halten möchte und zum anderen die geplante
Anzahl der Tiere. Kleine Hühnerarten (z.B. Bantam, Sebright, sowie
sämtliche Zwerghuhn Rassen) benötigen weniger Fläche im Garten,
sind jedoch meist gute Flieger, weshalb eine höhere Umzäunung nötig
werden dürfte. Größere Hühnerarten (z.B. Brahma, Maran, oder
Orpington) benötigen mehr Auslauf, da diese Rassen weniger fliegen
kann man dafür aber die Umzäunung niedriger halten
(Hierzu jedoch später mehr)
Optimal für normal große Hühner, hierzu zähle ich z.B. Araucana,
Italiener oder Lakenfelder ist ein Auslauf von 20-30 qm pro Huhn.
Unterteilt man diese Fläche und gibt der Wiese Zeit sich zu erholen,bleibt die Grasnarbe erhalten und man kann sich an echten
Gartenhühnern in artgerechter Haltung erfreuen. Leider ist es nicht
jedem von uns möglich, diese Fläche zu bieten, trotzdem ist es besser
die Tiere in einem kleinen Gehege mit geregeltem Auslauf zu halten, als
Eier und Fleisch aus der Massentierhaltung zu verwenden. Diese
Entscheidung muss jedoch jeder selbst treffen.
Vielleicht ist es interessant zu wissen, dass die Hühner ursprünglich
nicht im Garten gehalten wurden. Es war genau umgekehrt, da wurde
der Nutzgarten eingezäunt, damit die Hühner nicht hinein kamen und
ansonsten bewegten sich die Tiere frei im Hof oder auf den anliegenden
Grünflächen.
Der Hühnerstall
Rechtliches
Zusätzlich zu den eigenen Gegebenheiten für die Hühnerhaltung, sind
die örtlichen Regelungen und die Reaktionen der Nachbarn zu klären.
Grundsätzlich ist die Haltung von Kleintieren, auch in reinen
Wohngebieten erlaubt. Es gibt jedoch Neubau-Siedlungen, in denen die
Haltung eines Gockels verboten ist.
Wenn man einen gemauerten Hühnerstall bauen möchte, ist es
Vorschrift sich eine Baugenehmigung zu holen. Bei anderen Bauarten
kommt es darauf an, wie hoch der Stall werden soll, wie nah er an der
Grundstücksgrenze stehen soll und welches Fundament vorgesehen ist.
Mobile Ställe sind von der Baugenehmigung ausgeschlossen.
Da in Deutschland das Baurecht von Bundesland zu Bundesland
unterschiedlich ist, solltet Ihr Euch unbedingt vor dem Bau des Stalls
bei der örtlichen Baubehörde erkundigen ob eine Baugenehmigung
erforderlich ist. Das Bauamt kann auch Auskunft darüber geben,
welche ortsüblichen Auflagen gelten. Selbst in reinen Wohngebieten ist
die Haltung von 20 Hühnern und einem Hahn als private
Kleintierhaltung möglich und wurde durch mehrere Gerichtsurteile
bestätigt.
Planung
Planung ist das A und O für den erfolgreichen Bau eines Hühnerstalls.
Für Hühner ist Licht sehr wichtig. Daher sollte die Ausrichtung der
Fenster am besten nach Süden und Osten sein, hierbei sollte man
jedoch auf die Wärmeentwicklung im Sommer achten.Um die Haltbarkeit, gerade bei Holzställen, zu verlängern, sollte man
darauf achten, dass der Hühnerstall trocken steht und nicht an einer
feuchten Wand.
Da Zugluft zu Krankheiten führen kann, ist darauf zu achten, dass der
Stall Windgeschützt steht.
Man sollte die Hühnerbleibe dort hinstellen, wo sie nicht im Weg ist,
man sollte sie jedoch auch immer gut erreichen können.
Bei der Planung der Stalleinrichtung sollte man Nester für die Eiablage,
eine Futter- und eine Wasserstelle, ein Sandbad und den Schlafplatz mit
einem Kotbrett bzw. Kotkasten einplanen.
Größe
Um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten, sollte der Stall eine
gewisse Mindestgröße haben. Hierbei gilt ein Quadratmeter für 2 bis 3
normal große Hühner. Es soll ungefähr ein Drittel der Fläche
Scharrraum sein. Um mehr Platz am Boden zu haben, kann man die
Nester auch etwas höher hängen, sodass die Tiere locker darunter
durch laufen können. Man sollte dann jedoch auch eine Stange vor den
Nestern anbringen, damit die Hennen darauf landen bevor sie in das
Nest springen. Um den Hühnerstall bequem reinigen zu können, sollte
man ihn so bauen, dass Ihr aufrecht darin stehen könnt.
Um die Größe des Stalles möglichst genau zu berechnen sind die Größe
der Hühner und die Geplante Anzahl der Hühner wichtig. Man rechnet
als Faustregel, pro Quadratmeter Drei normalgroße Hühner.
Die Wände des Hühnerstall
Welches Material Ihr für Euren Hühnerstall verwendet, ist Eurem
Geschmack überlassen. Manche möchten gemauerte Ställe und andere
möchten Holzbauweise. Hauptsache ist doch, dass der Stall wetterfest
und so dicht ist, dass keine Raubtiere hinein kommen können.
Um im Winter eine angenehme Innentemperatur zu erreichen, ist evtl.
eine Isolierung der Wände nötig. Dabei muss man jedoch darauf achten,
dass die Hühner das Isoliermaterial nicht anpicken können.
Egal ob der Hühnerstall aus Holz oder aus Stein gebaut wird, er muss
auf alle Fälle so atmungsaktiv sein wie möglich und eine gute
Isolierung bieten. Das heißt, dass es im Sommer nicht zu heiß, und im
Winter nicht kälter als 0° Celsius in ihm sein darf.Die Qual der Wahl
Welche Hühnerrasse möchte ich züchten?
Bei knapp 190 in Deutschland anerkannten Rassen und ungefähr 130
verschiedene Farben fällt einem die Wahl sicherlich nicht leicht.
Es gibt jedoch einige Aspekte, durch die die Auswahl etwas kleiner
werden kann.





Wie wichtig sind Euch die Legeleistung und die Eiergröße?
Wollt ihr viel Fleischansatz und gutes zartes Fleisch?
Sollen Eure Hennen selbst Küken ausbrüten?
Habt Ihr ausreichend Platz für diese Rasse?
Wollt Ihr alte Rassen erhalten?
Auf jeden Fall ist es wichtig, dass Ihr Euch über die Eigenschaften der
Rasse informiert. Denn manchmal haben Hühner eine seltsame, lustige
oder aber eine anstrengende Eigenschaft mit denen nicht jeder
zurechtkommt. Zum Beispiel sind die Hennen der Amrocks keine guten
Glucken, Bramahs sind wirklich riesig groß und Seidenhühner können
nicht fliegen. Welche Rasse letztendlich zu Eurem Favoriten wird, liegt
ganz bei Euch.
Hybridhühner
Als Hybride bezeichnet man ein Huhn, bei dem Vater und Mutter gezielt
so mit einander verpaart wurden, dass die Küken optimale
Leistungseigenschaften besitzen entweder für Legeleistung oder
Fleischansatz. Oft werden hierfür Inzuchtlinien verwendet, wobei es
zum Heterosis-Effekt kommt und eben besonders leistungsstarke Tiere
entstehen. Verpaart man jedoch zwei Hybriden miteinander, schlägt es
meist ins Gegenteil um und die Tiere haben miserable
Leistungseigenschaften.
Ein Lege-Hybridhuhn kann bis zu 300 Eier im Jahr legen. Hierfür muss
man jedoch spezielles Futter verwenden und im Winter Lichtphasen von
ungefähr 14-16 Stunden pro Tag einrichten. Diese Hühner sind jedoch
weniger für die natürliche Haltung mit großem Freilauf geeignet, da
durch die zusätzliche Bewegung und auch die verkürzte Tag-Phase in
der Winterperiode der Energiehaushalt der Hennen gestört wird und
man mit gesundheitlichen Problemen rechnen muss. Außerdem hat ein
Hybridhuhn nach ca. 12- 16 Monaten sein Leistungs-Limit erreicht.Fleischhühner:
Als Fleischhuhn werden Hühnerrassen bezeichnet, die ein hohes
Schlachtgewicht erzielen. Da es bei der Herauszüchtung in erster Linie
um den Fleischansatz ging ist die Legeleistung dieser Hühner
meist schlecht, das heißt pro Jahr ungefähr 100 Eier.
Rassen: Amrocks, Brahma, Chochin, Croad-Langschan, Dorking, Jersey
Giants
Legehühner:
Die Legehühner wurden genau umgekehrt zu den Fleischhühnern
gezüchtet, da diese mehr Energie in die Eierproduktion stecken sollten
ist der Körperbau eher schmal, dafür jedoch lang und hoch. Sie
bestehen eher aus Haut und Knochen und man erhält beim Schlachten
kaum Fleisch.
Rassen: Andalusier, Brabanter Bauernhühner, Brakel, Hamburger,
Italiener, Lakenfelder, Leghorn, Ramelsloher
Zwiehühner:
Als Zwiehuhn bezeichnet man Rassen, die eine gute Legeleistung und
einen guten Fleischansatz haben. Die meisten Zwiehühnerrassen
wiegen zwischen drei und vier Kilogramm(lebend) und legen ungefähr
250 Eier im Jahr.
Rassen: Altsteirer, Augsburger, Australorps, Barnevelder, Bielefelder
Kennhühner, Deutsche Lachshühner, Deutsche Langschan, Deutsche
Reichshühner, Deutsche Sperber, Dominikaner, Dresdner, Houdan,
Maran, Mechelner, New Hampshire, Niederrheiner, Orloff, Orpington,
Playmouth Rocks, Prat, Rheinländer, Rhodeländer, Sulmtaler,
Sundheimer, Sussex, Welsumer
Kampfhühner:
Die Kampfhühner wurden früher gezüchtet um, wie der Name schon
andeutet, Hahnenkämpfe auszutragen. Bei diesen Kämpfen wurden
häufig hohe Wetteinsätze gezahlt und es wurde gekämpft, bis ein
Züchter aufgab, oder ein Hahn starb. Daraus folgt, dass die
Kampfhühner einen muskulösen Körperbau und lange kräftige Läufe
aufweisen. Die meisten Vertreter der Kampfhühner sind keine fleißigen
Legerinnen, bringen dafür aber viel Fleisch in den Topf.
Rassen: Altenglische Kämpfer, Asil, Brügger Kämpfer, Indische
Kämpfer, Koeyoshi, Ko Shamo, Lütticher Kämpfer, Madras-Kämpfer,
Malaien, Moderne Englische Kämpfer, Pfälzer Kampfhühner,
Satsumadori, Shamo, Sundanesische Kämpfer, Tomaru, Tuzo, Yomato
GunkeiUrzwerge:
Als Urzwerge bezeichnet man Rassen, die von Beginn der Zucht an
klein gehalten wurden.
Rassen: Antwerpener Bartzwerge, Bantam, Bassetten, Chabos,
Deutsche Zwerghühner, Federfüßige Zwerghühner, Frankfurter
Zwerghühner, Holländische Zwerghühner, Kaulhühner, Ohiki, Okina-
Chabos, Sebright, Seidenhühner, Siamesische Zwerg-Seidenhühner,
Watermaalsche Bartzwerge, Zwerg-Chochin,
Zwerghühner:
Im Gegenteil zu den Urzwergen, wurden diese Zwerghühner so
gezüchtet, dass sie aussehen wie eine Miniaturausgabe zu der
Großrasse.
Rassen: Altenglische Zwergkämpfer, Bergische Zwergkräher,
Bergische Zwerg-Schlotterkämme, Brügger Zwergkämpfer, Deutsche
Zwerg-Lachshühner, Deutsche Zwerg-Langschan, Deutsche Zwerg-
Reichshühner, Deutsche Zwerg-Sperber, Indische Zwerg-Kämpfer,
Lütticher Zwerg-Kämpfer, Minorka, Moderne Englische Zwerg-Kämpfer,
Ostfriesische Zwerg-Möwen, Ruhalaer Zwerg-Kaulhühner, Thüringer
Zwerg-Barthühner, Zwerg-Altsteirer, Zwerg-Andalusier, Zwerg-
Araucana, Zwerg-Asil, Zwerg-Augsburger, Zwerg-Australorps, Zwerg-
Barnevelder, Zwerg-Bielefelder Kennhühner, Zwerg-Brabanter, Zwerg-
Brahma, Zwerg-Brakel, Zwerg-Breda, Zwerg-Creve Coeur, Zwerg-Croad
Langschan, Zwerg-Dominikaner, Zwerg-Dresdner, Zwerg-
Eulenbarthühner, Zwerg-Friesenhühner, Zwerg-Hamburger, Zwerg-
Holländer Haubenhühner, Zwerg-Houdan, Zwerg-Italiener, Zwerg-
Kastilianer, Zwerg-Kaulhühner, Zwerg-Kraienköppe, Zwerg-Krüper,
Zwerg-La Fleche, Zwerg-Lakenfelder, Zwerg-Leghorn, Zwerg-Malaien,
Zwerg-Marans, Zwerg-Mechelner, Zwerg-Minorka, Zwerg-
Nackthalshühner, Zwerg-New Hampshire, Zwerg-Niederrheiner, Zwerg-
Orloff, Zwerg-Orpington, Zwerg-Paduaner, Zwerg-Phönix, Zwerg-
Playmouth Rocks, Zwerg-Rheinländer, Zwerg-Rhodeländer, Zwerg-
Sachsenhühner, Zwerg-Seidenhühner, Zwerg-Spanier, Zwerg-
Strupphühner, Zwerg-Sulmtaler, Zwerg-Sumatra, Zwerg-Sundheimer,
Zwerg-Sussex, Zwerg-Vorwerkhühner, Zwerg-Welsumer, Zwerg-
Wyandotten, Zwerg-YokohamaWeitere Rassen:
Bei den weiteren Rassen, wurden die aufgelistet, bei denen die Züchter
das Aussehen in den Vordergrund gestellt haben und es nicht so sehr
auf Leistung ankam, wobei nicht alle davon leistungsschwach sind.
Rassen: Annaberger Haubenstrupphühner, Appenzeller
Barthühner, Appenzeller Spitzhauben, Araucana, Bergische Kräher,
Bergische Schlotterkämme, Brabanter, Breda, Creve-Coeur, Cubalaya,
Denizli, Empordanesa, Eulenbarthühner, Friesenhühner, Holländische
Haubenhühner, Kastilianer, Kraienköppe, Krüper, La Fleche,
Nackthalshühner, Norwegische Jaerhühner, Onagadori, Ostfriesische
Möwen, Paduaner, Penedesca, Phönix, Redcaps, Sachsenhühner,
Spanier, Strupphühner, Sultanhühner, Sumatra, Thüringer Barthühner,
Totenko, Vogtländer, Vorwerkhühner, Westfälische Totleger,
Wyandotten, Yokohama
Wie alt sollten meine ersten Hühner sein?
Wenn Ihr zuvor noch nie Hühner gehalten habt, rate ich Euch zum Kauf
von Tieren die etwa 8 bis 10 Wochen alt sind. Dies hat gute Gründe, z.B.
werden sie in dem Alter schnell handzahm, das Geschlecht kann sicher
bestimmt werden, usw. Ich habe damals auch mit 5 Hennen und einem
Hahn im Alter von ca. neun Wochen begonnen und ich würde es
jederzeit wieder so machen.
Wenn Ihr Euch entschieden habt, welche Rasse(n) es denn
sein soll(en), stellt sich die Frage, wo Ihr die Hühner
herbekommt?
Am besten könnt Ihr Euch bei einem lokalen Züchter, Geflügel-
oder Kleintierzuchtverein informieren. Wenn Ihr Glück habt könnt Ihr
dadurch direkt die gewünschten Hühner beziehen oder Empfehlungen
für Händler bzw. Züchter einholen.
Welche Rassen bei uns im Verein gezüchtet werden, findet Ihr unter der
Rubrik Züchter- und Rasseverzeichnis, die Adresse des jeweiligen
Züchters steh auch gleich dabei.
Wenn Ihr Euch lieber persönlich mit einem Züchter in Verbindung
setzen möchtet, besucht Ihr am besten einen Tauben- oder
Geflügelmarkt, diese werden von vielen Rassegeflügelzuchtvereinen
oder Kleintierzuchtvereinen angeboten. Oder Ihr besucht die
Geflügelausstellungen. Die Termine hierfür könnt Ihr der Rubrik
Termine einsehen.
Auch im Tierheim kommt es manchmal vor, dass Hühner abzugeben
sind.Die Küken-Aufzucht
Spätestens wenn eine Henne zum ersten brütet wird man sich als
Hühnerhalter fragen, wie es denn wäre wenn man sie ein paar Eier
ausbrüten lässt. Sicherlich wird man nicht von Anfang an wissen, wie
es am besten funktioniert und ob man der Aufgabe gewachsen ist,
hierfür möchte ich Euch nun die entsprechenden Informationen und ein
paar Ratschläge geben.
Die Küken-Aufzucht wird in zwei Arten unterteilt. Dies ist einmal die
natürliche Brut und einmal die künstliche Brut. Bei der natürlichen Brut
übernimmt die Henne alles, angefangen beim ausbrüten der Eier, dem
Führen der Küken, solange bis sie alt genug sind um alleine zu Recht zu
kommen. Bei der künstlichen Brut werden die Eier von einem
Brutapparat aus gebrütet und der Mensch muss sich um die Aufzucht
der kleinen kümmern.
Die natürliche Brut:
Um fest zu stellen, ob eine Henne brütet, oder nur ein Ei legt, gibt es
zwei einfache
Merkmale.
Das erste Kriterium ist, dass die Henne am Bauch kahl
ist, die Federn hat sie sich ausgerupft um den direkten Körperkontakt
zu den Eiern zu haben und um das Nest mit den ausgerissenen Federn
weicher zu
machen.
Das zweite ist, das es nur aufsteht um etwas zu fressen oder zu
trinken. Die ganze andere Zeit liegt es im Nest und brütet.
Am besten beobachtet man die Henne drei Tage lang, bis man sicher
ist, dass sie brütet und dann kann man ihr die Bruteier unterlegen.
Anforderung an die Bruteier:
Zu nächst muss erst einmal geklärt werden, ob die Hennen Eurer Rasse
überhaupt als Glucken taugen, denn der Bruttrieb bei Hühnern ist von
Rasse zu Rasse unterschiedlich. Es kommt aber auch auf die einzelne
Henne an. Bei manchen Rassen wurde der Bruttrieb rausgezüchtet um
mehr Eier zu erhalten, denn ein Huhn das drei Wochen brütet und
danach noch einige Wochen gluckt legt in dieser Zeit keine
Eier.
Der Bruttrieb einer
Hühnerrasse ist in verschiedene Kategorien eingeteilt:
Starker Bruttrieb
bei Cochin und Dorking.
Sehr guter Bruttrieb
bei Asil, Zwerg-Cochin und Zwerg-Sussex.
Guter Bruttrieb
bei Altenglische Kämpfer, Holländische Zwerghühner, IndischeKämpfer, Moderne Englische Zwerg-Kämpfer, Ko Shamo, Sumatra,
Sudanesische Kämpfer, Yokohama.
Zuverlässiger Bruttrieb
bei Australorps, Deutsche Langschan, Orpington, Zwerg-Orpington.
Vorhandener Bruttrieb
bei Brahma, Koeyoshi, Totenko, Wyandotten - sehr verschieden, aber
zuverlässig, Zwerg-Barnevelder, Bassetten, Sebright (Mehr oder
weniger stark), Zwerg-Vorwerk (noch vorhanden).
Mäßiger Bruttrieb
bei Appenzeller Barthühner, Deutsche Reichshühner, Mechelner, New
Hampshire, Watermaalsche Bartzwerge, Zwerg-Araucana, Zwerg-
Niederrheiner.
Sorgsamer, aber unbedeutender Bruttrieb
Dominikaner.
Geringer Bruttrieb
bei Amrocks, Augsburger, Breda, Kastilianer, Kraienköppe, Krüper,
Nackthalshühner, Niederrheiner, Plymouth Rocks, Ramelsloher,
Rheinländer, Sulmtaler, Thüringer Barthühner, Welsumer, Deutsche
Zwerg-Lachshühner (Deutsche Zwerg-Faverolles), Zwerg-Kraienköppe,
Zwerg-Lakenfelder, Zwerg-New Hampshire, Zwerg-Welsumer.
Sehr geringer Bruttrieb
bei Deutsche Sperber, Dresdner, Sultanhühner.
Seltener Bruttrieb
bei Appenzeller Spitzhauben, La Flèche, Orloff, Tomaru, Zwerg-Brakel,
Federfüßige Zwerghühner, Zwerg-Plymouth Rocks, Ruhlaer Zwerg-
Kaulhühner.
Kaum vorhandener Bruttrieb
bei Bergische Kräher, Bergische Schlotterkämme, Kaulhühner,
Lakenfelder, Zwerg-Houdan
Nicht erwünschter Bruttrieb
bei Sundheimer
Bruttrieb nicht vorhanden
bei Andalusier, Barnevelder, Bergische Zwerg-Kräher, Bielefelder
Kennhühner, Brakel, Crève-Coeur, Hamburger, Holländer
Haubenhühner, Houdan, Italiener, Leghorn, Minorka, Ostfriesische
Möwen, Paduaner, Spanier, Westfälische Totleger, Zwerg-Paduaner.
Kaufe ich befruchtete Eier oder überlasse ich das Brüten und
Befruchten meinen eigenen Hühnern?
Ob Ihr Eier von den eigenen Hühnern unterlegt, oder ob Ihr Euch
befruchte Eier kauft ist jedem selbst überlassen. Die Antwort auf
diese Frage ist auch von der Antwort auf die vorhergehende Frage
anhängig. Wenn du dich für eine Rasse entschlossen hast und du in
Erfahrung gebracht hast, wie groß der Bruttrieb dieser Hühnerrasseentwickelt ist, kann das schon die Antwort sein. Nehmen wir zum
Beispiel an, du möchtest auf jeden Fall Haubenhühner halten und mit
diesen auch Nachkommen züchten, wirst du wohl auf befruchtete Eier
und eine Brutmaschine zurück greifen müssen, da diese Hühnerrasse
keinen Bruttrieb besitzt.
Wählst du hingegen eine Rasse mit einem guten Bruttrieb, wie zum
Beispiel beim Deutschen Langschan, so steht es dir offen ob du
befruchtete Eier kaufst oder dir einen Hahn besorgst und der Natur
ihren lauf lässt. Kauft man allerdings befruchtete Eier im Winter, ist das
Risiko höher unter den gekauften auch unbefruchtete zu haben, da im
Spätherbst/Winter bei einem Hahn der Hormonpegel niedriger ist als
beispielsweise im Frühling.
Kükenaufzucht - welches Futter für die Kleinen?
Natürlich gibt es fertiges Kükenfutter im Handel. Besseres und
bestimmt auch schlechteres Kükenfutter. Wer sich allerdings nicht
durch das Angebot wühlen möchte kann sein Kükenfutter auch selbst
herstellen. Ein paar Rezepte haben wir dazu für euch herausgefunden.:
Rezept 1




hartgekochtem und kleingeschnittenem Hühnerei
kleingehackten frischen Brennnesseln
Haferflocken
immer frisches Wasser
Dazu nach vier Woche auch Körnerfutter und Bruchmais, sowie ein
wenig Katzenfutter.
Rezept 2



Sojabohnen oder den Soja-Trester statt Ei
Haferflocken und zartem Grünzeug (Vogelmiere oder
Salatblättern)
(...)bringt eure Küken an eine Stelle zum Auslauf, wo es viele
Ameisen gibt, ihr werdet die Ameisen los, und sie kriegen
Proteine!
Zusammenfassung


Sofern man selbst genügend Zeit und ein geeignetes Grundstück
hat, ist die Haltung von Hühnern relativ leicht.
Die Auswirkungen auf die Nachbarn in Bezug auf Geruch und
Lärm sind in jedem Fall zu bedenken. Kleine Rassen in geringer
Zahl ohne Hahn sind meistens gut machbar und bereichern das
Leben ebenso.•

Der richtige Stall und Auslauf sind wichtig. Hier ist eine
entsprechende Planung notwendig. Die Zeit zur vorherigen
umfassenden Information zum Thema ist sinnvoll investiert.
Hühner sind meldepflichtig und müssen geimpft sein. Beides ist
nicht kostspielig und leicht zu bewerkstelligen.